Ein Schrei nach Hilfe. Dieser kleine Junge wiegt acht Kilogramm, normal in seinem Alter wäre das Doppelte. Er ist einer von rund 40 Millionen Kindern in Indien, die unterernährt sind. In diesem Krankenhaus in Darbhanga in der ärmsten Provinz des Bundesstaates Bihar versucht man, den Betroffenen mit einer speziellen Behandlung zu helfen. Eigentlich sollte in jeder Klinik der Region dieses Programm angeboten werden. Doch das ist leichter gesagt als getan.O-Ton Dr. Om Prakash, kämpft als Arzt gegen Unterernährung:'Man benötigt besondere Kenntnisse, die nicht jeder hat. Man braucht eine Ausbildung für Ernährungsprogramme. Es ist also nicht nur ein Problem der Kliniken. Es ist ein soziales Problem, ein Ausbildungsproblem, ein politisches Problem.'In Bihar hat jede Frau im Durchschnitt vier Kinder. Mangelernährung in der Kindheit richtet lebenslange gesundheitliche Schäden an, vermuten Experten.O-Ton Sashwati Banerjee, Leiterin einer Menschenrechtsorganisation:'Wenn man sich genau ansieht, was Unterernährung anrichten kann, dann sieht man eine Generation von Kindern, die unzureichend versorgt aufwächst, in emotionaler und körperlicher Hinsicht. Aus ihnen werden Erwachsene mit ähnlichen Problemen.'Während weltweit die Zahl an unterernährten Menschen zurückgeht, ist in Indien eine gegenläufige Entwicklung festzustellen: Grund dafür ist unter anderem das rasante Wachstum der Bevölkerung.
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