Pünktlich zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft bekommt die Debatte um den politischen Umgang mit Moskau neue Nahrung. Der ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt wird nun doch nicht zu dem Turnier nach Russland fahren - in Absprache mit Bundesaußenminister Heiko Maas. Die deutschen Sicherheitsbehörden raten dem Enthüllungsjournalisten von der Reise ab.O-Ton Hajo Seppelt, ARD-Dopingexperte:'Was ich an Anfeindungen und Bedrohungen, an Dingen aus Russland erlebt habe, habe ich bei keiner anderen Recherche auf der Welt bisher so erlebt.'Seppelt hatte mit seinen Enthüllungen maßgeblich zur Aufdeckung des russischen Dopingskandals bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi beigetragen. Erst nach diplomatischem Druck Deutschlands erlaubte ihm Moskau die Einreise zur WM.Der Enthüllungs-Journalist wünscht sich, dass das Großereignis für eine Debatte über die Rolle der Medien bei derartigen Großereignissen genutzt wird. O-Ton Hajo Seppelt, ARD-Dopingexperte:'Was bedeutet das für Journalisten in Russland, die während der WM über kritische Missstände berichten wollen? Was bedeutet das vor allem für Journalisten, die in Russland selbst leben?' Über sein eigenes Standing bei den russischen Behörden macht sich Seppelt keine Illusionen: O-Ton Hajo Seppelt, ARD-Dopingexperte:'Die russische Botschaft hat mir zu erkennen gegeben, dass der Status der unerwünschten Person nach der Fußball-Weltmeisterschaft sofort wieder voll zum Tragen kommt. Insofern kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass das nach der WM einfacher wird.'
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