Feierstimmung in Sydney: Viele Menschen jubeln über das Ergebnis einer Volksbefragung zur Einführung der Ehe für alle in Australien. In dem zweimonatigen Referendum per Post sprechen sich 62 Prozent der Wähler dafür aus, dass es auch Homosexuellen künftig erlaubt sein soll, Ehen zu schließen. O-Ton Gerry Boller, ist in Feierlaune:'Das Ergebnis ist fantastisch. Ich bin mit meinem Partner jetzt 35 Jahre zusammen. Er war so gerührt, dass er in Tränen ausgebrochen ist.'Das Ergebnis der Volksabstimmung ist nicht bindend, doch der konservative Premierminister Malcolm Turnbull hat angekündigt, das Wählervotum beachten zu wollen. Bereits kurz vor Weihnachten könnte ein Gesetz in Kraft treten, das Homosexuellen die Eheschließung erlaubt, kündigt Turnbull an. In beiden Parlamentskammern gibt es dafür eine Mehrheit. Wahlverlierer ist ein Bündnis, das vor allem von der katholischen Kirche unterstützt wurde. O-Ton Lyle Shelton, Gegner der Ehe für alle:'Mit dem Plebiszit wurde eine Grenze überschritten. Nun muss das Parlament sicherstellen, welchen Schutz es überhaupt noch gibt für die Redefreiheit, für die Religionsfreiheit und für die Rechte von Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder radikaler Homosexuellen-Erziehung ausgesetzt sind.'Die Gegner der Ehe für alle wollen durchsetzen, dass private Hochzeitsanbieter homosexuelle Paare ablehnen dürfen. Außerdem sollen Eltern das Recht haben, ihre Kinder vom Unterricht zurückzuziehen, falls sie das Gefühl haben, dass damit heterosexuelle Traditionen untergraben werden.
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