Dieser Schutthaufen in der Stadt Puyang in Zentralchina war vor kurzem noch eine katholische Kirche. Die Behörden haben sie kurzerhand für 'illegal' erklärt und abgerissen. An ihrer Stelle sollen hier bald Wohnblocks entstehen. O-Ton Liu Xueshang, Gläubiger:'Als sie sie abgerissen haben, bin ich jeden Tag wieder hier hergekommen und habe zugesehen. Ich wollte sehen, was vor sich geht. Viele Gemeindemitglieder kamen her und haben sich hingesetzt und geweint.'Die katholischen Gemeinden sind der Regierung in Peking ein Dorn im Auge, nicht nur wegen der Grundstücke, auf denen sich die Kirchen befinden. O-Ton Anthony Lam, 'Holy Spirit Study Center':'Die jetzige Regierung ist totalitär. Sie kontrolliert alles. Die Führung denkt, wenn sie nicht alles kontrolliert, dann gibt es einen Umsturz in China. Es ist eine Schande.'Zuletzt wurde es Minderjährigen verboten, Kirchen zu betreten. Viele Gotteshäuser mussten Kreuze abnehmen und Listen ihrer Gemeindemitglieder an die Behörden aushändigen. In diesem Kirchhof musste ein Kindergarten schließen.Zahlreiche Gläubige treffen sich nun in Untergrundkirchen wie dieser. Dabei laufen seit Jahren Verhandlungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan über die Wiederaufnahme der 1951 abgebrochenen Beziehungen.
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