Kurz vor Weihnachten in Homs. Freiwillige stellen in der Altstadt einen künstlichen Christbaum auf. Die drittgrößte syrische Stadt war während des Bürgerkriegs Ziel zahlloser Bombenangriffe der Regierungstruppen. Homs galt als Hochburg der Rebellen. Doch im September 2016 kapitulieren die Kämpfer und stimmen einer Vereinbarung mit Machthaber Bashar al-Assad zu. Jetzt feiern die Christen von Homs das erste Mal nach Jahren wieder Heiligabend ohne Angst vor Bombardierung.O-Ton Emad al-Chury, Priester:'In den vergangenen Jahren herrschte zu Weihnachten eine traurige Atomsphäre, wir waren bedrückt wegen der Zerstörung unseres Viertels. Die Christmette haben wir auf den Ruinen unserer Kirche abgehalten. Dieses Jahr, so Gott will, wird alles besser werden nachdem wir die Restaurierung abgeschlossen haben. Wir schmücken die Kirche, wie wir es früher schon getan haben.'Im Inneren der Kirche richten junge Gläubige die Krippe ein. Ikonen, die während des Krieges versteckt wurden, kehren zurück. Auch neue wurden erworben. Viele Restaurants erwarten zu den Feiertagen gute Geschäfte.O-Ton Malek Trabusi, Restaurantbesitzer:'Die Leute leben wieder. Und nachdem die Zahl der Märtyrer gesunken und die Zahl der Siege gestiegen ist, begreifen sie, dass wir unseren Feinden beweisen müssen, dass wir am Leben sind. Die Leute gehen wieder aus. Sie haben ihre Märtyrer nicht vergessen, aber sie nehmen wieder am Leben teil und haben Spaß. So blühen unsere Stadt und unser Land wieder auf und finden zu Wohlstand zurück.'Ein frommer Wunsch zu Weihnachten. Doch in Syrien tobt weiter ein grausamer Krieg, in dem seit 2011 schon mehr als 340.000 Menschen ihr Leben verloren haben.
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