Mitten in der Nacht brennt in dem hippen Stadtteil Badaro von Beirut noch Licht. In diesem Lokal braut der Wirt sein Bier selbst - der Craft-Beer-Trend hat auch den Libanon erfasst.Jahrzehntelang hat die lokale Groß-Brauerei Almaza den Biermarkt beherrscht, jetzt gibt es Ingwer-Weißbier und kaffeefarbenes Porter.O-Ton Omar Bekdasch, Wirt im Brew Inc.:'Die Leute wollen neue Biersorten ausprobieren, neue Bier-Stile, neue Aromen und so weiter. Deshalb wächst der Markt meiner Meinung nach so schnell.'Der Libanon hat einen vergleichsweise hohen Anteil an Christen an der Bevölkerung, weshalb Alkohol weniger verpönt ist als sonst im muslimisch dominierten Nahen Osten. Dschamil Haddad hat seine Brauerei 2014 eröffnet, er fing an mit nur einer Sorte, mittlerweile sind es sechs. Zunächst war er unsicher.Dschamil Haddad, Besitzer der Colonel-Brauerei:'Es ist neu, es ist nicht traditionell, wir warben für eine neue Art Bier, nicht nur das Lager, das schon immer getrunken wurde.'Allein in diesem Jahr stieg Haddads Absatz um 45 Prozent. Doch ein Problem bleibt für die umtriebigen Craft-Beer-Brauer im Libanon: Fast alle Rohstoffe und selbst die Flaschen müssen importiert werden.
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