O-Ton 1, Joachim Löw, Bundestrainer- 'Es war ein Abend, der extremen Spaß gemacht hat. Es war ein super Publikum. Wir haben in der ersten Halbzeit brillant gespielt. 'O-Ton 2, Mats Hummels, Nationalspieler- 'Wir haben Gas gegeben und versucht, Spielfreude auszustrahlen. Wir haben das auch sehr gut gemacht. Es war ein rundum gelungener Abend.'O-Ton 3, Timo Werner, Nationalspieler- 'Ich freue mich über meine zwei Tore. Vor allem aber darüber, dass ich so gut wieder aufgenommen wurde.'O-Ton 4, Julian Draxler, Nationalspieler- 'Ich hatte richtig Lust auf Fußball. Auch meine Jungs, die neben mir gespielt haben. Deswegen kam so ein gutes Spiel zustande.'SID xam tkWeitere Informationen:Stuttgart (SID) Joachim Löw applaudierte seinen Schützlingen anerkennend, ihre Ehrenrunde kosteten Timo Werner und Co. in vollen Zügen aus: Drei Tage nach dem Nazi-Eklat von Prag hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine fröhlich-bunte Party gefeiert. Dass nach dem 6:0 (4:0)-Erfolg in der WM-Qualifikation gegen Norwegen das Ticket für die WM-Endrunde noch nicht gelöst ist, war dabei völlig nebensächlich.'Das war eine richtig fröhliche, stimmungsvolle Atmosphäre. Das war ein Fußballabend, wie man ihn sich wünscht. Es wäre schön, wenn wir das ab jetzt auch in der Bundesliga und den weiteren Spielen der Nationalmannschaft im In- und Ausland erleben', schwärmte DFB-Präsident Reinhard Grindel, der zudem sagte: 'Ich bin beeindruckt von dem feinen Gespür, das das Publikum im Umgang mit Werner hatte. Er hat es mit zwei Toren zurückgezahlt.'Auch Bundestrainer Joachim Löw war angetan. 'Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, hier in Stuttgart zu spielen. Die Stimmung war toll, das zeigt die Schönheit des Fußballs', sagte Löw am RTL-Mikrofon. Werner sprach von einer 'besonderen Rückkehr', die er so nicht erwartet hatte: 'Ich habe nicht gedacht, dass es so für mich ausgeht.'Werner (21./40.), am Freitag noch von deutschen Anhängern verunglimpft, erzielte im achten Länderspiel seine Tore Nummer fünf und sechs. Bei seiner vorab als brisant eingeschätzten Rückkehr nach Stuttgart wurde der 21-Jährige immer wieder mit aufmunternden Sprechchören bedacht. Zudem trafen Mesut Özil (10.), Julian Draxler (17.), Leon Goretzka (50.) und Mario Gomez (79.) für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw, die im 17. Spiel in Serie ohne Niederlage blieb.'Ich freue mich, dass ich auch in der Nationalmannschaft in dieser Häufigkeit treffe. Es ist klasse, wie mich die Fans unterstützt haben. Dass es in meiner Heimat war, freut mich umso mehr', sagte Werner.Die Versöhnung der Fans mit Werner passte ins Bild an einem Tag, an dem sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine Anhänger nochmals entschieden von den widerlichen Vorfällen in Prag distanzierten. So rollte der Fan Club Nationalmannschaft ein 70 Meter langes Plakat aus, auf dem zum Eintreten 'gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit' aufgerufen wurde.Mit ihrem erfrischenden Auftritt trugen zudem die Protagonisten auf dem Feld zur gelösten Partystimmung unter den 53.814 Zuschauern bei. Werner stach dabei vielleicht heraus, die gesamte Mannschaft aber trat konzentrierter, dominanter und zielstrebiger auf als noch beim glücklichen 2:1-Erfolg gegen Tschechien.Ein Grund für die Dominanz lag sicher auch in Löws Rückkehr zum bewährten 4-2-3-1-System. Mit den ehemaligen Stuttgartern Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung und Sebastian Rudy im defensiven Mittelfeld sowie Offensivspieler Julian Draxler als dritte Startelf-Änderung ließ der Gastgeber den Norwegern selten Raum zur Entlastung.Ballverluste waren im Mittelfeld anders als am Freitag eine Seltenheit, mit wenigen Pässen wurde hingegen der direkte Weg nach vorne gesucht. Permanenter Gefahrenherd war dabei der quirlige Werner, der schon vor seinen beiden Toren zweimal hätte treffen können (2./14.).Auch an der ersten gefährlichen Aktion im zweiten Durchgang war Werner, diesmal als Passgeber, beteiligt. Mit schnellen Schritten schlich er seinem Gegenspieler davon, legte den Ball in den Rücken der behäbigen norwegischen Abwehr auf Toni Kroos ab. Der Schuss des genialen Taktgebers von Real Madrid wurde aber in letzter Sekunde geblockt.Und auch wenn das DFB-Team nach einer knappen Stunde seinen Offensivdrang ein wenig drosselte, tat dies der Atmosphäre in der ausverkauften WM-Arena keinen Abbruch. Im Gegenteil: Als Löw die Ex-Stuttgarter Sami Khedira (61.) und Gomez (66.) einwechselte, heizte er die Stimmung noch einmal zusätzlich an.Die 90 Minuten boten damit einen würdigen Ausgang eines turbulenten Tages, an dem der Nazi-Eklat von Prag zuvor das beherrschende Thema gewesen war. Vor dem Anpfiff war das Verhalten von etwa 200 Personen, die beide Nationalhymnen und die Schweigeminute gestört sowie rechtsextreme Parolen gerufen hatten, auf diversen Ebenen diskutiert und scharf kritisiert worden. DFB-Präsident Reinhard Grindel erwartete 'eine ganze Reihe von Strafverfahren', DFL-Präsident Reinhard Rauball nahm die Politik in die Pflicht.SID nr cl
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