O-Ton 1, Steffen Weinhold, Kapitän Handball-Nationalmannschaft- 'Das war eine super Charakterleistung von der ganzen Mannschaft. Es ist wichtig, dass wir das ins nächste Spiel mitnehmen.'O-Töne 2 und 6, Oliver Roggisch, Handball-Teammanager- 'Die offensive Deckung hat den Schweden nicht gepasst. Da sind wir zurück ins Spiel gekommen. Andi Wolff hält die wichtigen Bälle. Das war ein Kampf-Sieg. Jetzt sind wir drin im Turnier.'- 'Jetzt noch mal einen drauflegen. Die Mannschaft sieht, was mit Emotionen und Einsatz möglich ist. Da waren wir heute nah am Maximum. Da müssen wir jetzt bei jedem Spiel hinkommen. Nur so gewinnen wir die Spiele.'O-Ton 3, Bob Hanning, DHB-Vizepräsident- 'In der zweiten Halbzeit haben wir die Röckchen gegen Boxhandschuhe getauscht.'O-Ton 4, Andreas Wolff, Handball-Nationaltorwart- zu seiner Leistung:'Ich denke schon, dass es das beste Länderspiel war. Es war auch das Spiel, vor dem man den größten Druck hatte. Eine Niederlage hätte uns aus dem Turnier geworfen.'O-Ton 5, Dagur Sigurdsson, Handball-Bundestrainer- 'Es ist natürlich erleichternd, so ein Spiel zu gewinnen. In dieser Gruppe kann man nach drei Spielen auch ohne Sieg dastehen.'SID mp csweitere Informationen:Stresstest bestanden, den Rekord-Europameister niedergekämpft: Die deutschen Handballer haben bei der EM in Polen nach einem Krimi Kurs auf die Hauptrunde genommen. Die junge Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bezwang in ihrem zweiten Gruppenspiel Schweden in Breslau dank eines überragenden Torhüters Andreas Wolff mit 27:26 (13:17) und hielt dem Druck nach der Auftaktniederlage gegen Spanien (29:32) stand.Am Mittwoch (17.15 Uhr/ZDF) genügt gegen den WM-Achten Slowenien schon ein Punkt, um die zweite Turnierphase zu erreichen. Bester Werfer der mit 14 EM-Debütanten angetretenen Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war Rechtsaußen Tobias Reichmann mit neun Toren.'Das war ein heißes Spiel. Wir wussten, dass es bis zur letzten Sekunde eng wird. So ist es auch gekommen', sagte Sigurdsson in der ARD.'Jetzt kommen die Spiele, die wir gewinnen müssen', hatte Teammanager Oliver Roggisch vor dem Duell mit dem Olympia-Zweiten in der Jahrhunderthalle erklärt. Sigurdsson hatte dafür seine gegen die Spanier nicht überzeugende Abwehrformation geändert. Der Isländer ließ im Handball-Klassiker gegen den WM-Zehnten statt einer 6:0- zunächst eine 5:1-Deckung spielen.Die taktische Maßnahme zahlte sich vor 6000 Zuschauern allerdings nicht aus. Die deutsche Abwehr hatte erneut große Probleme und bekam besonders Johan Jakobsson von der SG Flensburg-Handewitt in der ersten Hälfte überhaupt nicht in den Griff. Torhüter Carsten Lichtlein war ebenfalls kein Faktor, im Angriff agierte die DHB-Auswahl zudem viel zu hektisch und lud die abwehrstarken Schweden durch Fehlwürfe und technische Fehler immer wieder zu Tempogegenstößen ein.Nach dem 6:9 (11. Minute) reagierte Sigurdsson. Der Bundestrainer brachte Wolff für Lichtlein und stellte wieder auf eine 6:0-Abwehr um. Kurzzeitig wurde das deutsche Spiel gegen die mit acht Bundesliga-Legionären angetretenen Schweden besser. Steffen Fäth glich mit seinem ersten Tor zum 10:10 (18.) aus, doch ein Wechselfehler und unnötige Zeitstrafen warfen die unerfahrene deutsche Mannschaft wieder zurück (10:14/23.). 'Wir brauchen mehr Ruhe', forderte Sigurdsson in einer Auszeit.Der Flensburger Mattias Andersson wurde im Tor der Schweden von Minute zu Minute aber immer stärker. Der erste verworfene Siebenmeter von Reichmann in der letzten Aktion der ersten Halbzeit passte ins Bild. 'Es sind viele Sachen, an denen wir arbeiten müssen', sagte Roggisch in der Halbzeitpause.Und das ersatzgeschwächte deutsche Team kam wie verwandelt aus der Kabine. Die Abwehr agierte nun deutlich aggressiver, im Angriff wurden die Fehler minimiert und die Chancen besser verwertet. Torhüter Wolff trieb die Schweden zudem zur Verzweiflung. Reichmann gelang nach längerer Zeit mal wieder der Ausgleich (18:18/36.).Es folgte der große Auftritt von Steffen Weinhold. Der Kapitän sorgte mit zwei Treffern für die erste Führung der DHB-Auswahl. Nach dem 23:20 in Unterzahl durch Jannik Kohlbacher ließ Sigurdsson an der Seitenlinie seinen Gefühlen freien Lauf und brüllte seine Freude lautstark heraus. Doch das Wechselbad der Gefühle ging weiter. Nach einer 26:22-Führung (48.) ließ das DHB-Team Schweden wieder bis auf ein Tor herankommen (27:26/56.). Doch Wolff hielt den Sieg in einer hektischen Schlussphase fest.SID om wt
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