O-Töne 1+3, Tim Reichert, Head of eSports Schalke 04- 'Fußball auf Schalke ist sehr schön. Das wollen wir im eSports auch bald sein.'- 'Wir versuchen, unsere Spieler rund um die Uhr zu betreuen.'O-Töne 2+4, Moritz Beckers-Schwartz, Geschäftsführer Schalke 04 Arena Management- 'Das ist ein Wachstumsmarkt, der nicht aufzuhalten ist.'- 'Unsere eSportler haben genauso wie unsere Profifußballer richtige Verträge.'SID sp tkweitere Informationen:Gelsenkirchen/Wolfsburg (SID) Auf dem Rasen die Prügelknaben, am Joystick die Hoffnungsträger: Schalke 04 und der VfL Wolfsburg haben in der Fußball-Bundesliga die am Samstag endende Saison gründlich vergeigt, doch in Sachen eSports läuft es. Als bislang einzige Bundesliga-Vertreter leisten sich beide Vereine professionelle Videospieler. Eine Investition, die für den deutschen Markt als Initialzündung dienen könnte.'Wir wollen die jungen Leute von uns begeistern, sie sind eine digitale Generation. Sie will selbst spielen und andere dabei verfolgen', sagte Schalkes eSports-Chef Tim Reichert dem SID: 'Wir versuchen, den Spielern größtmöglichen Support zu bieten.' Die Strukturen für die digitale Expansion schaffte Schalke 2016: Damals übernahmen die Königsblauen das League-of-Legends-Team Elements inklusive deren Startlizenz in der erstklassigen League of Legends Championship Series und gliederten die neugeschaffene eSports-Abteilung abseits des Fußball-Vereins in die Arena GmbH ein. Im August 2016 dann der Rückschlag: Schalke stieg in die zweitklassige Challenger Series ab und verpasste schließlich im Februar auch den direkten Wiederaufstieg. Es folgten erneute Umstrukturierungen im Spielerkader und Trainerstab. Aktuell besteht der Schalker LoL-Team aus fünf Spielern - zwei Deutschen, zwei Polen und einem Franzosen. Sie sollen die Gelsenkirchener im wohl derzeit wichtigsten Spieltitel in eine erfolgreiche Zukunft führen. Dafür investiert Schalke reichlich Zeit und Geld. 'Wir sind noch nicht da, wo der Fußball ist. Es gibt noch keine Rundumbetreuung, obwohl LoL nah dran ist', sagte Reichert, der nach der Karriere als Zweitligafußballer den deutschen Traditions-Clan SK Gaming mitgründet hatte. Die größten Erfolge im eSports feierte Schalke bislang jedoch in der Fußball-Simulation FIFA 17. Unter den vier Profi-Zockern im königsblauen Kader ist Cihan Yasarlar der Star, er wurde in diesem Jahr Europameister und gehört auch am kommenden Wochenende in Berlin bei der FIFA 17 Ultimate Team Championship, der inoffiziellen FIFA-WM, zu den Titel-Kandidaten. Mit von der Partie sind in der Hauptstadt auch zwei Wolfsburger: Der 19-jährige Timo Siep und der fünf Jahre ältere Benedikt Salzer greifen ebenfalls nach der Siegprämie von 160.000 Euro.Der VfL konzentriert sich bislang - anders als Schalke - lediglich auf FIFA 17. Seit dem Einstieg im Jahr 2015 tat sich viel. In diesem Jahr stand Siep im Finale der EM in Paris und unterlag im Duell mit Yasarlar nur knapp. Für die Wölfe an den Start zu gehen, ist für den Schüler etwas besonders: 'Es ist mega geil, was die Vereine jetzt machen. Man merkt, dass sie es richtig ernst nehmen. Wir waren unter anderem mit den Fußballern zusammen im Trainingslager in Florida.'Für die Entwicklung der Spieler ist das Engagement der Bundesligisten mit ihren professionellen Strukturen in jedem Fall Gold wert. Doch eSports-Experten, wie Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule, sind gar der Meinung, dass der gesamte deutsche Markt vom Hype um FIFA profitieren kann. 'Ich denke, dass in Deutschland über das Spiel eine deutlich bessere Akzeptanz erreicht werden kann', sagte Froböse dem SID: 'Denn Fußball ist deutsch.'
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