O-Töne 1-3, Alfons Hörmann, DOSB-Präsident - 'Eine Absage der Spiele ist das absolute Worst-Case-Szenario.'- 'Wichtig ist, dass wir schrittweise in das Wettkampfgeschehen zurückkönnen.'- 'Dann wird man Sport-Deutschland nicht mehr wiedererkennen.“SID dp tkWeitere Informationen:Wenn Alfons Hörmann an die Olympischen Spiele im kommenden Jahr denkt, bekommt er langsam leichte Bauchschmerzen. Er spüre 'Steine im Magen, ob es klappen wird', sagte der DOSB-Präsident gut ein Jahr vor dem Mega-Event im Tokio. Und mit diesen Sorgen ist er längst nicht alleine: Auch bei den Athleten wachsen angesichts der weltweit steigenden Coronazahlen mehr und mehr die Zweifel, ob die für 2021 geplanten Sommerspiele wirklich stattfinden können.Genau ein Jahr bleibt noch Zeit bis zum zweiten Versuch. Eigentlich wäre er genau jetzt 'irgendwo in Japan unterwegs, rund um die Olympischen Spiele', sagte Hörmann im Olympia-Podcast der Sportschau. Stattdessen stand er in einem Hotel in Hamburg Rede und Antwort. 'Wir haben gar nicht die Zeit, uns Gedanken zu machen, was gerade sein könnte. Wir leben im Hier und Jetzt', sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).Genau diese Gegenwart verheißt wenig Gutes, zuletzt hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO 230.000 Neuinfektionen an nur einem Tag gemeldet. Für Olympische Spiele mit Zuschauern sehe er aktuell ein 'erhebliches Restrisiko', sagte Hörmann und fügte an: 'Wir müssen und werden auch Alternativszenarien durchspielen und uns auch mit dem Gedanken anfreunden, dass es eventuell nicht klappen kann'.Die für 2020 geplanten Sommerspiele waren wegen der Coronapandemie auf den Zeitraum vom 23. Juli bis 8. August 2021 verschoben worden. 'Wir bereiten uns professionell für den Fall vor, dass die Spiele wie geplant in genau einem Jahr stattfinden', betonte Hörmann. Ob es aber wirklich Sinn macht, für ein Sportfest Athleten und Zuschauer aus der ganzen Welt an einem Ort zu versammeln, darf zumindest bezweifelt werden.Eine Prognose wollte Hörmann indes nicht wagen. 'Man kann nur Daumen drücken, beten und hoffen, dass es klappt - aber auch Vorsorge treffen für den Fall, wenn es nicht möglich sein wird. Wenn die Spiele gar nicht stattfinden könnten, hätte das sehr weitreichende Auswirkungen', sagte er.Bedenken gibt es längst auch unter den Sportlern, etwa bei Raphael Holzdeppe. 'Ich glaube, dass man noch in diesem Jahr einen Impfstoff oder ein wirkungsvolles Medikament haben müsste, damit die Spiele im kommenden Jahr stattfinden können', sagte der frühere Stabhochsprung-Weltmeister unlängst in einem Eurosport-Podcast. Zudem werde die Qualifikation angesichts fehlender Wettkämpfe immer schwieriger. Olympische Spiele ohne Zuschauer wären indes 'das Worst-Case-Szenario', so Holzdeppe.Immerhin: In Japan sind die Coronazahlen im weltweiten Vergleich gering, bislang gab es rund 1000 Todesopfer. Als ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg wird vor allem das Tragen von Masken angesehen, das in Japan seit Jahren verbreitet ist. Sollten in einem Jahr Tausende Gäste aus aller Welt anreisen, dürfte aber auch Masken kaum helfen.SID er ni
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