Ein Postkartenmotiv aus Istanbul: Seit Generationen stehen in der türkischen Metropole Angler auf der Galatabrücke am Bosporus und frönen ihrem Hobby.Einige zur Entspannung, andere verkaufen unter der Hand ihren Fang. Auch ein paar Frauen sind dabei.O-Ton Anglerin am Bosporus:'Ich komme hierher, um mich zu entspannen und um meinen Kopf freizubekommen. Außerdem habe ich als Rentnerin viel Zeit. Es macht Spaß und es stimmt, dass man damit nicht aufhören kann, wenn man einmal damit angefangen hat.'Diesen Mann hat schon als Kind die Leidenschaft gepackt, seitdem angelt er und manchmal bessert er seine Rente damit auf. Doch sein Fang wird immer weniger.O-Ton Angler:'Immer mehr Leute angeln aber sie kennen sich nicht aus. All die schönen Fische von früher sind verschwunden.'Istanbuls Bevölkerung wächst und wächst und damit auch die Zahl der Angler. Vorschriften über die Mindestgröße der gefangenen Fische werden oft nicht eingehalten. Zudem hat der Schiffsverkehr zugenommen; all das hat die Bestände dramatisch schrumpfen lassen.O-Ton Erol Orkcu, Vorsitzender der Angler-Vereinigung:'Wenn man die Fisch-Bestände von heute mit denen der achtziger und neunziger Jahre vergleicht, kann man einen Rückgang von etwa 50 Prozent beobachten. Das geht wirklich in die falsche Richtung.'Das Problem zieht sich über die gesamte Küste des 32 Kilometer langen Bosporus - überall stehen Angler. Doch wenn sie ihre Gewohnheiten nicht ändern, könnte dieser altvertraute Anblick eines Tages vorbei sein.
mehr lesen