O-Töne 1 und 3 Jürgen Klopp, Trainer FC Liverpool:- 'Alles war in Ordnung, bis Willian das Tor gemacht hat. Große Teile des Spiels waren gut, auch wenn es sich momentan nicht so anfühlt, aber so ist es nunmal. Wir werden uns verbessern. Die Welt ist momentan ein seltsamer und verrückter Ort. Es gibt so viele Dinge, die wichtiger sind, verrückte Dinge, die zurzeit passieren. Deshalb kann ich sehr gut mit einem Punkt gegen Chelsea leben.'- 'Unsere Tabellenposition ist nach wie vor in Ordnung. Wir müssen uns verbessern. Wir können es besser machen, aber insgesamt haben es die Jungs gut gemacht. Eine Leistung wie heute Abend sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden, weil es so schwierig ist, es hätte viel passieren können. Die Jungs haben es sehr gut gemacht. Damit bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Ergebnis.' O-Ton 2 Antonio Conte, Trainer FC Chelsea:- 'Wir hatten etwas Glück. Ich bin aber sehr zufrieden, dass meine Spieler eine solche Reaktion gezeigt haben. Sie haben gekämpft und wollten auf keinen Fall gegen Liverpool verlieren. Nach dem Ausgleich haben wir auch noch versucht, das Spiel zu gewinnen. Ich denke, dass wir trotz des Unentschiedens zufrieden sein müssen.'SID xjw mpWeitere Informationen:Liverpool (SID) Jürgen Klopp musste schon in ganz großen Zusammenhängen denken, um sich mit dem verpassten Sieg gegen den Meister abzufinden. 'Die Welt ist im Moment ein verrückter Ort. Es passieren so viele wichtigere Dinge, dass ich mit einem Punkt gegen den FC Chelsea gut leben kann', sagte der Teammanager des FC Liverpool nach dem 1:1 (0:0) an der heimischen Anfield Road. Klopp ließ aber keinen Zweifel daran, dass sich das Unentschieden für ihn eher wie eine Niederlage anfühlte: 'Ich bin glücklich über unsere Leistung, aber nicht über das Ergebnis.'So schnell drehen sich die Dinge im Fußball. Unter der Woche hatte Klopps Mannschaft in der Champions League beim FC Sevilla eine Drei-Tore-Führung verschenkt und war nach drei Gegentreffern in der zweiten Halbzeit nur zu einem 3:3 gekommen, weshalb wieder einmal über die anfällige Defensive diskutiert und die Mentalität von Liverpools Spielern infrage gestellt worden war. Gegen Chelsea zeigte das Team dann eine so gute Reaktion, dass Klopp das Remis zu wenig war.Natürlich hatte sein Frust viel damit zu tun, auf welche Art das Unentschieden zustande gekommen war. Nach dem zehnten Ligatreffer von Mohamed Salah (65.) steuerte Liverpool, das ohne den angeschlagenen Emre Can auskommen musste, den ersten Heimsieg gegen Chelsea seit Mai 2012 an.Doch wie unter der Woche gegen Sevilla gab die Mannschaft den Sieg aus der Hand, wenn auch auf weniger dramatische Weise. Dem gerade erst eingewechselten Willian gelang der glückliche Ausgleich (85.). Sein Lupfer vom rechten Strafraum-Eck wurde immer länger und senkte sich über Schlussmann Simon Mignolet ins Netz. 'Es ist ein bisschen enttäuschend, wenn du das Tor so spät bekommst, vor allem wenn es wohl eigentlich eine Flanke werden sollte. Du brauchst ein bisschen Glück. Das hatten wir nicht - wieder einmal', sagte Klopp.Der ehemalige BVB-Trainer beklagte sich hinterher, dass ihm Schiedsrichter Michael Oliver kurz vor dem Gegentor einen taktischen Wechsel verweigert habe. Er wollte Mittelfeldspieler Adam Lallana bringen und die Abwehr umstellen.Klopps Meinung nach hätte Willians Ausgleich damit verhindert werden könnten. Doch der Referee gestattete den Wechsel erst, als das 1:1 schon gefallen war. 'Es fühlt sich nicht gut an, dass wir nicht umstellen konnten, weil der Schiedsrichter vielleicht dachte, dass wir nur auf Zeit spielen wollten oder so etwas', sagte Klopp.Immerhin: Die Abwehr stand mit Rückkehrer Joel Matip und dem Ex-Augsburger Ragnar Klavan gut. Der in Sevilla an zwei Gegentreffern entscheidend beteiligte Alberto Moreno machte ein starkes Spiel.Durch das Remis ist Liverpool seit vier Spielen in der Liga ungeschlagen. Die Mannschaft hält weiter den Anschluss - zwar nicht an den in eigene Sphären entschwebten Spitzenreiter Manchester City, aber an die anderen Topteams. 'In unserer Situation wäre es verrückt, über Manchester City nachzudenken. Wir müssen unsere eigenen Ziele haben. Unsere Position ist immer noch in Ordnung. Aber wir müssen uns verbessern', betonte Klopp.Bei diesem Unterfangen könnte der Spielplan helfen. Liverpool hat nach dem 13. Spieltag schon gegen alle anderen Spitzenmannschaften gespielt. Es gab einen Sieg gegen den FC Arsenal, Unentschieden gegen Manchester United und Chelsea und krachende Niederlagen gegen Manchester City und Tottenham Hotspur.Die kommenden Spiele werden einfacher. Schon am Mittwoch ist Klopps Team bei Stoke City gefordert, am Samstag geht es zu Aufsteiger Brighton. Nach diesen Partien will sich der Trainer das Ergebnis nicht wieder schönreden müssen.SID xhb rd om
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