Madagaskars Hauptstadt Antananarivo - Korruption ist hier wie im Rest des Landes Bestandteil des Alltags. Dieser Taxifahrer ist mit Schmiergeld gerade einem Knöllchen entgangen.O-Ton Jimmy, Taxifahrer: 'Ich habe einem Beamten einen 2000-Ariary-Schein in die Tasche gesteckt. Er hat gesagt 'Für wen halten Sie mich?' Ich hatte es eilig, also habe ich noch einen 5000-Ariary-Schein dazugetan. Er hat mir keinen Strafzettel gegeben, und ich konnte los.'Auch in der Justiz sind Bestechung und Bestechlichkeit nichts Ungewöhnliches. Der Sohn dieser Frau wurde unlängst wegen Drogenkonsums festgenommen. Ein Mitarbeiter am Gericht bot der Frau einen Deal an.O-Ton Jacqueline, Hausfrau:'Er hat uns zu einem Treffen beim Richter mitgenommen. In dessen Büro haben wir lange gesprochen. Schließlich haben wir uns geeinigt. Der Richter ist derjenige, der den Fall meines Sohnes verhandeln wird. Er hat gesagt 'Ich verspreche, dass ich mich um ihren Sohn kümmere, aber erst mal müssen Sie zahlen.'Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt und steht auf Listen zur Korruption regelmäßig weit oben. Die Politik ist nicht ausgenommen. Laut der Organisation Transparency International sind auch die drei Präsidenten, die zuletzt regiert haben und nun erneut zur Wahl antreten, in krumme Geschäfte verwickelt. Demnach finanzieren sie ihren Wahlkampf womöglich mit dem Schmuggel von Holz. Dass sich nach der Wahl etwas gegen die Korruption in Madagaskar tut, darf bezweifelt werden.
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