Es ist der Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Das kleine Städtchen Guca in den Bergen Zentralserbiens steht wieder einmal ganz im Zeichen der Balkan-Blasmusik. Schon zum 58. Mal wird hier in einem mehrtägigen Festival das beste Orchester ermittelt - eine ausgelassene Veranstaltung, zu der mittlerweile hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland nach Guca pilgern.O-Ton Aleksandra Radicevic, stammt aus Guca:'Unglücklicherweise ist Guca für den Rest des Jahres ziemlich leer. Es gibt viele junge Leute, aber die meisten gehen nach Belgrad, um dort zu studieren. Aber man kann schon sagen, dass Guca für diese fünf Tage im Jahr lebt.'Während des Festivals ist der Humpa-Humpa-Sound allgegenwärtig. Niemand kann ihm entrinnen - und die meisten Besucher wollen das auch gar nicht. In den Straßen und Lokalen fließt der Alkohol, ganze Schafe und Schweine drehen sich am Spieß, überall liegt der Geruch von Gegrilltem in der Luft.Einen Besucher aus Deutschland reizt aber auch die musikalische Qualität des Festivals.Martin Miers, spielt selbst Posaune:'Viele Gruppen spielen in den Straßen und in den Restaurants, und sie spielen auch auf der Bühne. Diese Mischung aus sehr volkstümlichen Gruppen und aus auf sehr hohem Niveau spielenden Gruppen ist schon sehr beeindruckend.' Nach dem Festival fällt Guca wieder in seinen Dornröschenschlaf, aber die Musik bleibt dem Städtchen erhalten - auch ohne Trompeten.
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