O-Ton 1 + 2, Shkodran Mustafi, Nationalspieler:- „Ich verstehe nicht, dass man immer zuerst die negativen Fragen stellt: Warum hat das nicht geklappt? Oder wieso hat Australien zwei Tore gemacht? Das war immer sehr negativ und das hat die Mannschaft nicht verdient.“- „Ich finde, diese junge Mannschaft hat bewiesen, was sie drauf hat.“O-Ton 3, Emre Can, Nationalspieler:- „Nach dem Spiel wurde nur über die ersten 15 Minuten gegen Chile geredet. Wir müssen unsere Leistung wieder viel positiver sehen. Ich denke, wir haben bisher ein sehr gutes Turnier gespielt.“SID eh ekWeitere Informationen: Taktikschulung statt Sonnenbad, Trainingsplatz statt Strand: Die aufkommende Urlaubsstimmung am Schwarzen Meer endete für die deutschen Nationalspieler abrupt. Bundestrainer Joachim Löw läutete am Dienstag pünktlich um 11.00 Uhr Ortszeit den Countdown für das Confed-Cup-Halbfinale gegen Mexiko ein - und seine Spieler zogen trotz großer Hitze voll mit. 'Wir haben einen Tag mehr Training. Das kann in dieser Phase sehr wichtig für uns werden', sagte Löw mit Blick auf das Duell um den Finaleinzug mit dem Gold-Cup-Sieger am Donnerstag (20.00 Uhr MESZ/ARD) im Ferienort Sotschi.Durch den etwas überraschenden Gruppensieg vor Südamerikameister Chile hatten sich die jungen Wilden am Montag einen freien Tag verdient. Kapitän Julian Draxler suchte im Meer Abkühlung, Niklas Süle, Leon Goretzka und Kevin Trapp duellierten sich auf dem Tennisplatz, Emre Can und Timo Werner bräunten sich am Hotelpool. 'Wir haben unsere Batterien aufgeladen und sind wieder bereit', sagte Shkodran Mustafi, während Süle trotz Tennis-Niederlage ergänzte: 'Wir sind wieder ein bisschen runtergefahren und konnten uns ein Stück weit regenerieren. Es war eine schöne Sache.'Löw sinnierte bei einem langen Spaziergang an der schönen Strandpromenade der Olympiastadt über die richtige Taktik und Aufstellung gegen die Mexikaner, die die Gruppe A als Tabellenzweiter hinter Europameister Portugal abgeschlossen hatten. Für den Weltmeistercoach haben sich die Prioritäten inzwischen ein wenig verschoben. Löw wollte bei der lange Zeit ungeliebten Mini-WM in erster Linie Spieler für die WM 2018 in Russland sichten, jetzt hat aber auch ihn und sein Trainerteam der Titelhunger gepackt. 'Wenn man im Halbfinale steht, will man das Optimale erreichen', sagte Assistent Marcus Sorg.Stürmercoach Miroslav Klose bestätigt die neuen Ziele. 'Was wir wollten, dass jeder eine Chance bekommt und wir diese fünf Spiele bestreiten, haben wir erreicht', sagte der WM-Rekordtorjäger und betonte: 'Wenn du im Halbfinale stehst, willst du natürlich das Finale spielen - und nicht das Spiel um Platz drei.'Noch nie hat eine Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Confed Cup gewonnen. Sollte es ausgerechnet dem zusammengewürfelten Perspektivteam des Weltmeisters gelingen, wäre das ein Jahr vor der WM ein deutliches Signal an die Konkurrenz. 'Wir haben die Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen. Alle sind heiß darauf', sagte Torhüter Marc-André ter Stegen. Für Lars Stindl kommt der Erfolg nicht völlig überraschend. 'Wir haben von Tag zu Tag mehr Selbstvertrauen und Sicherheit bekommen. Jetzt sind wir auch so weit, zu sagen, dass wir die Mexikaner schlagen und ins Finale einziehen wollen', sagte der Gladbacher.Der Respekt vor 'El Tri' ist dennoch groß. Das sei ein unbequemer Gegner, sagte Can, 'ähnlich wie Chile'. Mexiko habe viele wendige Spieler und sei eine technisch starke Mannschaft: 'Das wird keine leichte Aufgabe.' Mustafi hob die 'aggressive und variable Spielweise' des Gegners hervor. Zudem seien die Mexikaner sehr geordnet in der Defensive. 'Wir müssen eine Lösung finden, um sie aus der Ordnung zu bringen', sagte der Innenverteidiger vom FC Arsenal.Nach zuletzt einigen Wechseln wird Löw im Halbfinale im Fischt-Stadion auf seine vermeintlich beste Elf vertrauen. Goretzka, Stindl und Jonas Hector kehren in die Startformation zurück. Trotz des etwas unglücklichen Gegentreffers gegen Kamerun (3:1) wird ter Stegen das Tor hüten. 'Marc ist noch einmal gewachsen beim FC Barcelona', lobte Torwarttrainer Andreas Köpke. Das gilt beim Confed Cup für viele deutsche Spieler.
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