O-Töne 1 und 4: Patrick Wiencek, Nationalspier- 'Bitter, dass wir zwei Punkte abgegeben haben. Wir hatten Frankreich am Rande einer Niederlage'- 'Wenn ich überlege, dass in Köln noch 4000 Leute mehr sind, dann kann es eine noch geilere Atmosphäre werden.' O-Ton 2: Bob Hanning, Vizepräsident Deutscher Handballbund- 'Wir haben es geschafft, die Wucht der Halle auf das Spielfeld zu übertragen'O-Ton 3: Andreas Wolff, Nationalspieler- 'Der Heimvorteil in Köln wird ein Faustpfand für uns sein. Das wird ein unglaublich geiles Spiel'SID jg spWeitere Informationen: Bundestrainer Christian Prokop sank erschöpft auf seine Bank, Kapitän Uwe Gensheimer blickte enttäuscht zu Boden, ehe er mit seinen Mitspielern unter Applaus und 'Deutschland'-Rufen auf die Ehrenrunde ging: Die deutschen Handballer hatten in einem dramatischen Spiel gegen Weltmeister Frankreich den Sieg bis zur Schlusssekunde vor Augen, durch das 25:25 (12:10) im Hexenkessel von Berlin steht die DHB-Auswahl aber zumindest vorzeitig in der Hauptrunde - der Medaillentraum lebt weiter.'Wir haben dem Weltmeister 60 Minuten lang einen richtigen Fight geliefert', sagte ein hochzufriedener Prokop: 'Wir wollen diese WM zu unserer WM machen. Dafür zählt die Art und Weise, die hat heute total gestimmt. Wahnsinn von meiner Mannschaft. Jetzt können wir auf etwas anstoßen. Und dann versuchen wir, morgen ohne Augenringe durch den Tag zu kommen.'Gensheimer, mit vier Toren gemeinsam mit Fabian Wiede und Martin Strobel bester Werfer der DHB-Auswahl, ergänzte: 'Wir haben so ein geiles Spiel abgeliefert, einen Riesenkampf hingelegt, wir hätten den Sieg verdient gehabt. Aber am Ende haben wir uns wieder nicht belohnt. Aber wir werden das schnell abschütteln.' Wiede erklärte forsch: 'Egal wer kommt, wir sind bereit.'Gegner im letzten Gruppenspiel ist Serbien am Donnerstag (18.00 Uhr/ARD). Frankreich, das weiter ohne den kürzlich genesenen Superstar Nikola Karabatic auskam, hat die nächste Turnierphase durch das Remis ebenfalls erreicht.Das DHB-Team nimmt mindestens einen Punkt mit in die Hauptrundenspiele. Sollte Brasilien sich mit einem Sieg gegen Korea erwartungsgemäß den dritten Platz in Gruppe A sichern, startet Deutschland gar mit der sehr guten Ausgangsposition von drei Punkten in die Hauptrunde. Dort sind ab Samstag in Köln die besten drei Teams aus Gruppe B die Gegner. Angetrieben von 13.500 frenetischen Fans in Berlin war die Abwehr um Patrick Wiencek und Torhüter Andreas Wolff von Beginn an auf Betriebstemperatur, jede gute Aktion wurde von der deutschen Bank lautstark bejubelt. Erst nach knapp sieben Minuten erzielte Frankreich sein erstes Tor zum 1:2.Die aggressiven Abwehrreihen dominierten das Geschehen, beide Teams kamen allerdings auch aufgrund vieler technischer Fehler kaum zu leichten Treffern. Gensheimer, der sein Geld bei Paris St. Germain verdient, scheiterte in seinem 13. Versuch im laufenden Turnier erstmals mit einem Siebenmeter (13.).In der 19. Minute ging Frankreich durch Luc Abalo erstmals in Führung (5:4), Wolff hatte zuvor fünf Hochkaräter entschärft. In dieser Phase kurz vor dem Seitenwechsel avancierte Fabian Wiede von den Füchsen Berlin zum auffälligsten deutschen Spieler, der Rückraumspieler sorgte mit zwei Toren und tollen Zuspielen federführend für eine zwischenzeitliche 8:6-Führung der deutschen Mannschaft (25.), woraufhin Frankreichs Trainer Didier Dinart den Torhüter wechselte.'Die Abwehr war richtig gut. Die Franzosen bei zehn Toren zu halten, schafft kaum eine Mannschaft. Vorne können wir noch zulegen', sagte Teammanager Oliver Roggisch in der Halbzeitpause. Doch die deutsche Mannschaft erwischte einen Stolperstart nach dem Seitenwechsel, Prokop setzte in der 35. Minute einen neuen Akzent und brachte im Tor Silvio Heinevetter für den tadellosen Wolff.SID jg
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