1999 wird die damals achtjährige Johanna aus dem hessischen Ranstadt entführt, missbraucht und getötet. Ein Spaziergänger entdeckt ihre Leiche wenig später in einem Wald bei Alsfeld. Nun, 20 Jahre nach der Tat, beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.Der heute 42-jährige Rick J. aus Friedrichsdorf hat vor dem Haftrichter den überwiegenden Teil der Vorwürfe eingeräumt. Er muss sich wegen Mordes und sexuellen Missbrauchs verantworten, bestreitet aber eine vorsätzliche Tötungsabsicht. Demnach habe es sich bei Johannas Tod um einen Unfall gehandelt.O-Ton Uwe Krechel, Strafverteidiger:'…indem ich weite Teile der Anklage zu widerlegen versuche. Und davon ausgehe, dass kein Mord vorliegt, sondern dass möglicherweise im Kernbereich des Tötungselements allenfalls eine Körperverletzung mit Todesfolge in Betracht kommt.'Der Fall hatte bundesweit über Jahre für Aufsehen gesorgt und ist einer der umfassendsten der deutschen Geschichte. Die Ermittler mussten rund 17 Millionen Dateien und tausende DNA-Spuren auswerten. Während des Prozesses sollen 71 Zeugen und neun Gutachter gehört werden.Die Polizei war Rick J. auf die Spur gekommen, weil Zeugen ihn im August 2016 beim Missbrauch einer 14-Jährigen in einem Maisfeld beobachteten. Er verwendete dabei ein gleichartiges Klebeband wie schon 1999.
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