Ganz, ganz vorsichtig: Auf der internationalen Robotermesse in Tokio ist HRP-2 Kai im Einsatz bei einer Katastrophensimulation. Nach einem Erdbeben soll der Humanoid durch Trümmer laufen und ein Feuer in einem Tunnel löschen. Sein Kollege Jaxon kriecht gar auf allen vieren bei seinem Versuch, dort einen virtuellen Weg für Menschen zu sichern.O-Ton Satoshi Kochiyama, japanische Forschungsorganisation Nedo:'Infrastruktur wird ja normalerweise für Menschen entwickelt. Die humanoide Gestalt des Roboters ermöglicht es ihm daher, sich besser an seine Umgebung anzupassen. Außerdem kann er leichter verschiedene Werkzeuge benutzen, etwa eine Tür öffnen oder ein Ventil drehen und dergleichen.'Mit Roboter-Helden aus Hollywood-Filmen haben die Humanoiden hier wenig gemein. HRP-2 Kai und Jaxon sind zum Einsatz etwa nach einem Beben oder einem Tsunami in Japan gedacht, in Gebieten, die für Menschen zu gefährlich wären.Auch die Entwickler anderer Humanoide setzen nicht auf Spezial-Effekte, sondern auf das, was dem Menschen nützen könnte.O-Ton Hitomi Kamizawa, Elektronikkonzern Epson:'Der Roboter hinter mir kann herausfinden, was sich um ihn herum befindet, dank seiner Kameras auf Augenhöhe. Es kann auswählen, welche Werkzeuge und Teile er benutzen muss. Er konzentriert sich auf den Gegenstand, den er braucht. Dann analysiert er, wie er ihn nehmen kann, greift ihn mit seinen Händen und am Schluss fängt er mit seiner Aufgabe an.'In fünf Jahren sollen humanoide Katastrophenhelfer kommerziell genutzt werden können. Bis dahin müssen sie nicht zuletzt noch standhafter werden: Im Juni kippte einer der Zwei-Bein-Roboter bei einem Wettbewerb um und musste selbst geborgen werden, mit einer Trage.
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