O-Töne 1-3, Hajo Seppelt, ARD-Doping-Experte- 'Ich war schon sehr viel unterwegs, aber ich habe noch nie solche Anfeindungen wie in Russland erlebt'- 'Es ist keine Enttäuschung, einfach nur eine Ernüchterung. Aber ich trage die Entscheidung natürlich mit.'- zu den Empfehlungen der Sicherheitsdienste und Gesprächen mit Außenminister Heiko Maas- 'Die russische Botschaft hat mir heute zu erkennen gegeben, dass der Status der unerwünschten Person nach der WM wieder voll zum Tragen kommt. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass es nach der WM einfacher wird'- 'Wenn Berichterstattung auf diese Art und Weise versucht wird zu verhindern, dann ist das besorgniserregend.'SID cu ekWeitere Informationen:Köln, 13. Juni (SID) - Der ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt wird nicht zur am Donnerstag beginnenden Fußball-Weltmeisterschaft nach Russland reisen. Dies teilte die Sendergruppe am Mittwochabend in den ARD-Tagesthemen offiziell mit. Grundlage der Entscheidung waren Gefährdungsanalysen von Bundessicherheitsbehörden, darunter das Bundeskriminalamt (BKA), der Nachrichtendienste und das Landeskriminalamt Berlin (LKA), deren Einschätzung dem ARD-Politikmagazin Kontraste vorliegt.Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen ARD-Vertretern mit Außenminister Heiko Maas. Dabei ging es nur um eine Frage: Besteht ein Risiko für den ARD-Dopingexperten, wenn er zur WM nach Moskau fährt? Die Antwort war eindeutig und lautete: Ja. Schriftlich heißt es dazu, 'dass das Auswärtige Amt die Analysen auch der zuständigen Innenbehörden ernst nehmen müsse und mit Blick auf Sicherheitsfragen zu keiner andersgelagerten Einschätzung gelangen könne.'Am 11. Mai hatte Russland ein vom SWR beantragtes Visum für Hajo Seppelt mit dem Hinweis für ungültig erklärt, der Investigativ-Journalist stehe auf einer Liste der in Russland 'unerwünschten Personen' und könne daher nicht einreisen. Hintergrund hierfür war offenbar die durch Seppelts Film 'Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht' ins Rollen gebrachte Aufdeckung des russischen Staatsdopingsystems.Russlands Vorgehen hatte Wellen bis in die oberste politische Etage geschlagen. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den WM-Gastgeber mit Blick auf die Pressefreiheit aufgefordert, die Einreise des ARD-Journalisten zu ermöglichen. Mit Erfolg. Einen Tag nach dem Appell von Merkel bestätigte das Auswärtige Amt am 15. Mai, dass Seppelt doch ein WM-Visum erhalte.SID ma ml
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