Nas Aschiti macht ihr Bett in einem Pflegeheim in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Die 85-Jährige sieht fern, wenn es Strom gibt, ansonsten wartet sein auf Anrufe ihrer Kinder. O-Ton Nas Aschiti, wohnt im Altenheim 'Dar al-Saada':'Ich bin hier, weil mein Haus in Duma im Krieg zerstört wurde. Meine Kinder sind alleine geflohen. Alle sind jetzt in unterschiedlichen Ländern. Eine meiner Töchter ist in Jordanien, eine in Deutschland und eine in Erbil. Nur noch mein Sohn ist in Damaskus. Nach dem Tod seiner Frau kam er zurück aus Dubai, aber er hat keine Wohnung hier.'In Syrien werden Pflegebedürftige normalerweise in ihren Familien versorgt, Pflegeheime sind etwas Neues. Durch den Krieg sind aber immer mehr Menschen auf solche Einrichtungen angewiesen. Lamis Haffar hat das Pflegeheim Dar al-Saada mitgegründet, was so viel wie 'Haus des Glücks' bedeutet. Sie ist selbst 82 und auf einen Rollator angewiesen.O-Ton Lamis Haffar, Vize-Leiterin des Altenheims:'Leider müssen viele Menschen fliehen und ihre Eltern zurücklassen, wegen der Krise. Die Alten sind dann alleine. Andere ältere Menschen kommen aus den Vorstädten von Damaskus hierher, weil der Krieg sie obdachlos gemacht hat.'Freie Zimmer gibt es hier nicht. Erst wenn jemand stirbt, wird wieder ein Bett frei. Nas Aschiti hat unterdessen zu beten begonnen. Sie will sich nicht beklagen, das Essen sei gut. Doch die Einsamkeit, sagt die 85-Jährige, breche ihr das Herz.
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