Der hohe Norden Kanadas.. Diese Forscher untersuchen seit zwei Jahren das Abtauen des Permafrostbodens. Und die Folgen davon. Ein Viertel des Lands in der nördlichen Hemisphäre ist dauerhaft gefroren. Zumindest bislang. Der Klimawandel lässt den Boden tauen. Sichtbarstes Zeichen: Kleine Teiche, die überall in der Region vermehrt zu sehen sind. Die Forscher messen die Temperatur des Bodens, die Feuchtigkeit und die Dichte. Sie wollen verstehen, wie das große Schmelzen vor sich geht.O-Ton Xavier Morel, wissenschaftlicher Mitarbeiter:'Das Tauen des Permafrostbodens lässt das organische Material, das vorher gebunden war, beweglich werden. Dadurch können Kohlendioxid und Methan freigesetzt werden, und das sind Treibhausgase.'Die genauen Prozesse und deren mögliche Folgen sind noch ungeklärt. Doch das, was die Forscher bislang herausgefunden haben, lässt sie unruhig werden.O-Ton Florent Dominé, französischer Klimaf orscher:'Es ist zwei Mal mehr Kohlenstoff im Permafrostboden als in der Atmosphäre. Wenn der komplett zu Kohlendioxid würde, wäre die Konzentration in der Atmosphäre verdreifacht. Das wäre das Ende der Welt, wie wir sie kennen.'Zum Glück würde sich ein Teil des freiwerdenden Kohlenstoffs auch am Boden und in den Ozeanen ablagern. Wie viel, ist aber unklar. Tatsache ist: Der tauende Permafrostboden trägt seinerseits deutlich zum Klimawandel bei. Ein Teufelskreis, den Forscher als tickende Zeitbombe für unsere Erde bezeichnen.
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