Es ist eine Premiere in der deutschen Parlamentsgeschichte: Erstmals sitzt mit Tessa Ganserer von den Grünen eine offen transidente Frau als Abgeordnete im bayerischen Landtag. O-Ton Tessa Ganserer (Grüne), bayerische Landtagsabgeordnete:'Ich mache das nicht zum Spaß und ich habe mir das auch nicht ausgesucht. Ich habe mich nicht entschieden Frau zu sein, so wie man sich seine Geschlechtsidentität nicht aussuchen kann oder sich für die eine oder andere Identität entscheiden kann. Ich definiere mich als Frau und ich weiß für mich, dass ich eben eine Frau bin.'Ganserer saß seit 2013 unter ihrem männlichen Geburtsvornamen im bayerischen Landtag. Landtagspräsidentin Ilse Aigner von der CSU hat Ganserer zugesagt, sie im Landtag als Frau anzusprechen. Um den Vornamen und den Geschlechtseintrag offiziell ändern zu lassen, muss Ganserer allerdings zwei psychologische Gutachten vorlegen. O-Ton Tessa Ganserer (Grüne), bayerische Landtagsabgeordnete:'Das Transsexuellengesetz, das Verfahren zur Änderung des Personenstands und des Vornamens in amtlichen Dokumenten regelt, stammt aus den Achtzigern und entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Wissenschaft. // Es ist längst überfällig, dass dieses Transsexuellengesetz entsprechend geändert wird, ersetzt durch ein Gesetz der Anerkennung der selbstbestimmten Geschlechtsidentität, weil über das eigene Geschlecht nur jeder Mensch für sich selbst Auskunft geben kann.'Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität hofft, dass Ganserers Schritt nun Signalwirkung zeigt. Ganserer will im Landtag für ein Klima des Respekts kämpfen. Sie ist auch neue queerpolitische Sprecherin der Grünen.
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