Ein großer Tag für Katia: Die 23-Jährige aus Syrien ist transsexuell und ist zum ersten Mal gemeinsam mit ihrem schwulen Zwillingsbruder Nur beim Christopher Street Day in Berlin, der jährlichen Parade der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transmenschen. Vorbereitungen zuhause: 2015 ist Katia als Flüchtling nach Deutschland gekommen, sie lebt in Berlin. Die Toleranz, der sie hier begegnet, ist für sie etwas ganz Besonderes. Erst in Deutschland trauten sie und ihr Bruder sich, ihr 'Geheimnis', wie sie es nennen, offenzulegen.O-Ton Katia, aus Syrien geflüchtet:'Hier in Deutschland gibt es Unterstützung, hier gibt es Vereine, die uns unterstützen. Keiner kann uns hier belästigen. Ich weiß nicht, was uns passiert wäre, wenn wir das in Syrien gesagt hätten.'Als 'etwas Falsches' würden Homo- und Transsexuelle in ihrer Heimat betrachtet, sagt Katia. Ihr Vater akzeptiere sie als weibliche Person 'überhaupt nicht', ihre Mutter dagegen habe sie angenommen. Heute lebt die Familie zerstreut: Die Eltern in Niedersachsen, Katias Bruder Nur in Dresden. Katia hofft, dass sie in Berlin bald zur 'vollen Frau' wird, wie sie sagt.O-Ton Katia, transsexuell:'Ich werde bald operiert, in den kommenden sechs Monaten, nachdem meine jetzige Hormontherapie beendet ist.'In Syrien hat Katia Hotelwesen und Tourismus studiert, das will sie jetzt wieder aufnehmen. Ansonsten, so sagt sie, wünscht sie sich, dass jeder so sein kann, wie er will - und dass in Syrien wieder Frieden herrscht.
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