Ein verlorener Weihnachtsmann am Balkon, eine bescheidene Krippe in der Fußgängerzone - in Petare, einer Armensiedlung von Venezuelas Hauptstadt Caracas, ist der wirtschaftliche Niedergang an allen Ecken und Enden zu sehen. In dem an Bodenschätzen reichen Land, dessen Bewohner eigentlich als lebensfroh gelten, sehen viele in diesem Jahr keinen Grund zum Feiern. O-Ton Elisa Belisario, arbeitslose Bewohnerin eines Armenviertels von Caracas:'Weihnachten fällt aus, dieses Jahr ist es anders als in den Jahren zuvor, weil wir kein Geld haben, nicht wissen, wie wir unser Haus schmücken sollen oder ein paar Lichter aufhängen. Es läuft wirklich schlecht.'Die Venezolaner ächzen unter einer Rekord-Inflation, der Ölboom ist abgeflaut und nach der Abwahl der Sozialisten können viele arme Venezolaner nicht mehr mit Wohltaten der Regierung rechnen. Sogar die Sparschweine, die in Geschäften traditionell zu Weihnachten für Spenden aufgestellt werden, werden kaum noch gefüttert. O-Ton Olga Gonzalez, Kassiererin:'Weihnachten wird ärmer, weil die Leute weniger Geld haben. Sie geben es eher für Essen statt Geschenke aus.'Und selbst das Weihnachtsessen sparen sich in diesem Jahr viele Venezolaner vom Munde ab. Ihnen geht es wie dem Weihnachtsmann: Er hat in diesem Jahr nicht viel zu verteilen.
mehr lesen